Eis ist ein komisches Jahr. Einerseits bedrohlich wegen Corona, andererseits mögen wir gerade diese Ruhe welche das Virus in der Gesellschaft verleiht. Nicht nur weil die Grenzen lange zu waren wollen wir unser Heimatland noch viel lieber entdecken. Wir beide kennen schon so viele Ecken in der Schweiz, doch je länger wir auf der Grand Tour of Switzerland unterwegs sind, desto mehr stellen wir fest, dass wir unser schönes Land eben doch nur vom “hören-sagen” kennen.
Auf den Kanton Graubünden freuen wir uns sehr. Fabienne hat die meiste Zeit ihrer Jugend hier verbracht und ich irgendwie auch. Denn meine Eltern bauten ein Ferienhaus im Safiental. Dort wurde ich also auch irgendwie gross…
Unsere Reise führt uns heute von der Autobahn direkt nach Fideris. Dort gibt es seit diesem Frühling einen neuen Stellplatz. Dieser wurde dank Rolf Jerman vom Womoblog.ch und seinem neusten Engangement Womoland-Schweiz.ch ins Leben gerufen. Ein toller Platz mit allem was der Wohnmobilist/in benötigt. Kurz nach 17 Uhr schaffen wir es auf den Platz und richten uns ein. Zuerst mal was leckeres essen. Den bis jetzt gab es heute noch nicht viel. Und morgen wollen wir wandern gehen, da müssen wir schon gestärkt sein!
Mit dem Shuttlebus, und natürlich maskiert, geht es nun auf die “Fideriser Heuberge”. Uns fährt ein junger Man ganz routiniert die schmale Strasse hinauf. Aus den Boxen kommen nostalgische Töne. Bob Dylan, die Beatles und andere Folk Lieder stimmen uns wohlig und die Freude über das schöne Wetter steigt gleich noch mehr.
Beim Berghaus Arflina ist Endstation und wir steigen aus. Heute haben wir mal ausgeschlafen, deshalb ist es schon Mittag. Damit wir den letzten Shuttle runter nicht verpassen, haben wir ein Picknick mit dabei und entscheiden uns für die kleine “Geniesser” Wanderung zu den zwei Bergseen. Es ist nicht weit und wir können unsere heissen Füsse im kalten und klaren Nass abkühlen. Zeit für eine kleine Stärkung in mitten dem grossartigem Panorama.
Wieder am Ausgangspunkt angekommen geniessen wir noch eine feine Schorle und Most. Pünktlich bringt uns unser junger Chauffeur wieder zum Stellplatz. Nach dem Abendessen und dem Eintrag in das Gästebuch legen wir uns schlafen. Morgen geht die Fahrt weiter Richtung Davos und dann über den Flüelapass. Auf diesem wollen wir dann auch eine Nacht stehen.
Die Nacht war nicht so ruhig wie erwartet. Der Pass ist bis spät in die Nacht gut befahren und am morgen schon gegen sechs Uhr geht es bereits wieder los. Egal. Das gehört halt dazu und wir freuen uns schon auf das Dorf “Guarda”.im Engadin. Hier kommt der “Schellenursli” her. Es gibt zu dem Thema hier auch ein Museum und einen Wanderweg. Ideal um mit Kindern etwas zu unternehmen und lernen. Ausserdem ist das Dorf eines der schönsten im ganzen Kanton. So empfinden wir es in jedem Fall. Kleiner Tipp: es hat nur ein paar wenige Parkplätze die sich für ein so langes Wohnmobil wie unseres eignen. Ihr tut also gut daran früh dort zu sein. Ab dem Mittag könnte es sehr eng werden.
Nach Guarda steht noch eine andere Sehenswürdigkeit heute auf dem Programm. Das Schloss Tasrasp. Eine landschaftlich wunderschöne Strasse führt uns in Richtung Scuol. Rechts weg geht es dann über ein hohe Brücke. In Tarasp angekommen haben wir gefühlte 40 Grad. Die Sonne brennt. Kein Wunder, es ist schon wieder kurz nach 12 Uhr. Leider haben wir es mal wieder geschafft solche Orte bei geschlossenen Türen vorzufinden. Heute ist Montag und dann bleibt das Schloss – verschlossen. An den anderen Tagen kann man dieses für 15 Franken besichtigen gehen. Es gibt auch Führungen. Diese variieren aber ein paar mal im Jahr. Am besten ihr informiert euch zuvor.
Sunny will bei dem ganzen auf und ab, und den heissen Temperaturen auch etwas mehr zu trinken als sonst. Nun brauchen wir dringend Diesel. Wir überlegen kurz ob wir nach Samnaun fahren sollen. Dort könnte man Zollfrei tanken. Aber die Tankanzeige ist schon zu weit unten und so lassen wir den Umweg. Also kurzer Stop an der nächsten Tankstelle. Dann geht es für uns weiter in den Nationalpark. Diesen kenne ich (Sven) schon lange. Jedoch nur vom durchfahren mit dem Motorrad. Lange war ich nicht mehr hier. Zu lange. Ich erinnere mich noch, dass ich ich mich damals wie in Kanada fühlte. Und was soll ich sagen. Es ist noch viel besser mit dem Wohnmobil. Man hat es nicht eilig. Man will sich alles ansehen und auch mal geniessen. Viel besser so! 😉
Auf Park4Night haben wir gesehen, dass es möglich ist bei einem Wirt auf dem Parkplatz zu übernachten. Auf dem Ofenpass. Natürlich lassen wir uns die Chance nicht nehmen, gehen aber auch dort essen und fragen zur Sicherheit noch nach. Wir sind willkommen, werden aber gebeteten etwas mehr hinter das Restaurant zu fahren. Machen wir natürlich. Der Himmel macht nun nicht mehr so gute Miene und es beginnt leicht zu regnen, da kommt noch ein alter Chevy G-Van mit zwei jungen Männern daher gefahren. Sie parken neben uns und wir unterhalten uns noch schnell ehe es stark zu regnen beginnt. Morgen wollen wir eine kleinere Wanderung machen. Das Wetter sollte sich wieder bessern.
Nach der Wanderung machen wir uns auf den Weg, wieder zurück, nach Zernez. Dort wollen wir ein paar Nächte auf dem Campingplatz verbringen. Eine kleine Pause tut uns jetzt gut. Der Campingplatz “Cul” ist wirklich sehr schön und auch gut gelegen. Zu Fuss hat man nur ein paar Minuten bis in das Zentrum. Dort besuchen wir am nächsten Tag das Nationalpark-Zentrum. Wirklich lohnenswert was man da alles erfahren kann und ein muss in unseren Augen. Und für was hat man auf einem Campingplatz auch Zeit? Genau. Kochen! Nein, dieses Mal kein Raclette sondern Pizza auf dem Cadac Grill. Immer wieder lecker!
Nun für euch wie immer noch das Video und die GPS Daten zum Download. Wir hoffen ihr hattet Spass beim lesen und wünschen euch eine schöne Zeit. Bleibt Gesund und allzeit gute Fahrt wünschen euch Sven & Fabienne
(Sollte die Karte nicht geladen werden, bitte die Seite erneut laden.)